Atlastherapie

Atlastherapie – Osteopathische Behandlung des 1. Halswirbels

Anatomie und Funktion:

Beim Atlast handelt es sich im medizinischen Sprachgebrauch um den 1. Halswirbel.

Dieser Wirbel ist mit dem Schädel und dem 2. Halswirbel gelenkig verbunden.

Die Hauptbewegung zwischen Schädel und dem Atlas ist die Beugung und Streckung. Im Unterschied dazu, findet zwischen dem 1. und 2. Halswirbel vor allem eine Drehung des Kopfes statt.

Das spezielle Muskelsystem, dass den Schädel, sowie den 1. und 2. Halswirbel verbindet, ist äußerst empfindlich. Die Rezeptorendichte in diesen Muskeln liegt um ein Vielfaches höher, als in den meisten anderen Muskeln des menschlichen Körpers!

Diese kleinen Muskeln korrespondieren eng mit dem Gleichgewichtsorgan des Innenohrs und sorgen für die richtige Stellung des Kopfes im Raum.

Dies erklärt auch, warum Fehlfunktionen bzw. Verspannungen in diesen Muskeln solch erhebliche Auswirkungen auf auf den Gesundheitszustand haben können.

 

Bei welchen Erkrankungen wird die Therapie eingesetzt?

Eine Atlastherapie kann hilfreich sein bei Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel, Nacken- und Rückenschmerzen. Außerdem ist ein Therapieversuch bei Störungen des Tiefschlafs, Konzentrationsstörungen sowie Beeinträchtigungen des Kiefergelenkes angezeigt.

 

Wie wird die Behandlung durchgeführt?

Die Behandlung wird zum größten Teil in Rückenlage durchgeführt.

Der Therapeut legt seine Fingerkuppen in die Region des ersten Halswirbels und nimmt Tiefenkontakt auf. Blockierungen und Bewegungseinschränkungen nimmt der geübte Behandler unmittelbar wahr.

Behandelt wird zunächst die dreidimensionale Beweglichkeit des Wirbels selbst in allen Richtungen  (Drehung, Beugung, Streckung und Seitneigung)

Zur Behandlung werden zumeist osteopathische Techniken (z.B. craniosacrale Therapie und Muskelenergietechniken), im Einzelfall aber auch manualtherapeutische und chirotherapeutische Impulstechniken angewandt.

Am Ende der Behandlung sollte der Atlas in allen Richtungen frei beweglich und Fehlfunktionen der umgebenden Strukturen weitestgehend beseitigt sein.

 

Ist eine alleinige Behandlung des 1. Halswirbels ausreichend?

Eine alleinige Behandlung des Wirbels ist nach unserer Erfahrung nicht ausreichend, da hierbei die umgebenden Weichteilstrukturen vernachlässigt, sowie Fernbeziehungen ganz außer Acht gelassen werden.

Die Behandlung wird je nach Untersuchungsbefund bei jedem Patienten individuell durchgeführt.

Grundsätzlich werden alle umgebende Strukturen mit behandelt:

Dazu gehören die Muskeln, Sehnen, Bänder, sowie das Bindegewebe und das lymphatische System.

Die häufig verspannten Nackenmuskeln (u.a. M. levator scapulae, M. trapezius und Mm. scalenii), die ebenfalls an den oberen Halswirbeln, am Atlas und am Hinterhaupt ansetzen müssen zwingend mit behandelt werden.

Häufig finden sich auch Fehlfunktionen an den Schädelknochen, am Kiefergelenk und nicht selten sogar am Becken.

 

Wie lange dauert eine Behandlung und wie oft muss diese durchgeführt werden?

Die Behandlung dauert je nach Befund in der Regel ca. 30 Minuten.

Erfahrungsgemäß reichen (je nach Beschwerdebild) meist schon 1-3 Behandlungen aus, um eine dauerhafte Linderung zu erreichen.

 

Hat die Behandlung Nebenwirkungen?

In der Regel ist die Atlas-Therapie nebenwirkungsfrei. Bei sehr lange bestehenden und ausgeprägten Fehlfunktionen kann es in seltenen Fällen zu Schwindelreaktionen kommen. Dies ist damit zu erklären, dass der Körper sich zunächst an die Beseitigung der Fehlfunktion gewöhnen (adaptieren) muss. Die Symptome verschwinden aber nach kurzer Zeit.

Die Therapie wird meistens als sehr entspannend empfunden.

Atlastherapie Kosten: Zahlt die Kasse meine Behandlung?

Osteopatitsche Behandlungen werden privat in Rechnung gestellt. Eine Therapiesitzung kostet derzeit 78,- Euro. Die meisten gesetzlichen Krankenkassen erstatten Ihnen einen Teil davon zurück (Beispiel: AOK 50,- Euro , DAK 40,- Euro).

Genaue Angaben finden Sie unter www.osteokompass.de oder erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse.

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