Masern – Aktuelle Fakten!

Durch den Tod eines Kleinkinds in Berlin sind die Masern derzeit wieder in aller Munde.

Eigentlich sollte die Krankheit schon seit Jahren ausgerottet sein!

Doch dieses Ziel scheiterte immer wieder an der inzwischen erheblichen Zahl von Impfgegnern.

Da zur Zeit diesbezüglich sehr viele Anfragen die Praxis erreichen, stellen wir Ihnen hier eine Übersicht an Informationen über diese Erkrankung zur Verfügung:

Durchstöbert man das Internet gelangt man unter den üblichen Suchbegriffen tatsächlich sofort auf Seiten, bei deren Informationsgehalt es nicht-informierte Leser tatsächlich mit der Angst zu tun bekommen.

Ich wäre froh gewesen, die Impfung hätte schon in Zeiten meiner Kindheit existiert. Denn die Masern habe ich selbst als die mit Abstand übelste aller durchgemachten Kinderkrankheiten in Erinnerung!

Was sind die Masern?

Die Masern sind eine hochansteckende Viruskrankheit, die durch das Masernvirus hervorgerufen wird und vor allem Kinder betrifft.

Symptome

Zunächst ähnelt die Erkrankung einem fieberhaften Infekt. Der Hautausschlag folgt erst am 12.-13. Krankheitstag.
Neben den typischen roten Flecken (Masern-Exanthem) ruft die Erkrankung hohes Fieber und ein starkes Krankheitsgefühl hervor.
Etwa eine Woche nach Beginn des Exanthems heilt die Erkrankung in den meisten Fällen folgenlos aus.

Wie übertragen sich die Masern?

Der Mensch ist der einzige Wirt des Masernvirus.

Das heißt: Angenommen, jeder Mensch hätte Antikörper gegen die Masern, dann wäre das Virus für immer von der Erdoberfläche verschwunden und nicht mehr existent!

Ansteckung

Die Ansteckung erfolgt via Tröpfcheninfektion. Üblicherweise gelangt das Virus über die oberen Atemwege, aber auch über die Bindehäute der Augen in den Organismus.
Die Inkubationszeit (Dauer zwischen Ansteckung und Beginn der Erkrankung) beträgt etwa 1-2 Wochen.
Eine Ansteckung ist bereits ca. 4 Tage vor dem Auftreten des Hautausschlages bis etwa 4 Tage danach möglich.

Komplikationen

Gefürchtet sind lebensgefährliche Komplikationen wie Lungenentzündung, Gehirn- und Hirnhautentzündung.
Des Weiteren treten Mittelohrentzündungen gehäuft auf.

Die Sterblichkeitsrate liegt bei etwa 0,3% (3 von 1000 Erkrankten)!

Therapie

Es existiert derzeit keine Therapie, die die Erkrankung heilt.

Warum ist nicht jeder Mensch geimpft?

Leider wird gerade in Zeiten des Internets unheimlich viel Angst und Schrecken vor der Impfung verbreitet.
Vergleichen sie die hier genannten Fakten mit den Behauptungen auf solchen Seiten!
Das Thema artet auch schnell zur „Glaubensfrage“ aus, bei der man die Menschen mit sachlichen Argumenten nicht mehr erreicht.

Wann wird geimpft?

Normalerweise werden Kinder im 12. Lebensmonat (frühestens im 9.Monat) zum ersten Mal gegen Masern geimpft. Die Folgeimpfung erfolgt dann bis zum 24. Lebensmonat. Eine Auffrischung im Erwachsenenalter wird inzwischen ebenfalls von der ständigen Impfkommission (StiKo) empfohlen.
Da derzeit kein Einzelimpfstoff zur Verfügung steht, erfolgt die Impfung als Kombinationsimpfung, zusammen mit Mumps und Röteln als 3-fach-Impfung oder mit Windpocken als 4-fach-Impfung

Bis zum 12. Lebensmonat besteht meist noch der sog. „Nestschutz“, d.h. das Kind ist noch durch Antikörper der Mutter geschützt.

Für Schwangere ist der Impfstoff nicht zugelassen, in der Stillzeit kann die Masernimpfung aber problemlos durchgeführt werden.

Wie wirkt der Impfstoff?

Beim Maserm-Impfstoffen handelt es sich um einen „Lebend-Impfstoff“, d.h. das Masern-Virus wird in stark abgeschwächter Form verabreicht.

Nebenwirkungen einer Impfung

Nach jeder Impfung kann es zu einer sog. Impfreaktion kommen, d.h. zu einer Rötung und Schwellung im Bereich der Einstichstelle. Diese wird durch eine starke Antikörper-Reaktion des Körpers ausgelöst und verschwindet nach einigen Tagen wieder von alleine.
Außerdem können grippale Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen auftreten, die allerdings meistens am nächsten Tag wieder verschwunden sind.
Da es sich bei dem Impfstoff um eine Lebend-Impfung handelt, treten in seltenen Fällen (ca. 3%) sog. „Impf-Masern“ auf. Diese verlaufen aber stets sehr milde und abgeschwächt und sind nicht ansteckend!

Ernsthafte Nebenwirkungen wurden bis heute nicht nachgewiesen!

Durch Impfungen konnte die Zahl der Erkrankungen seit 1980 um 95% reduziert werden!
In Amerika gelten die Masern aufgrund der hohen Impfrate bereits als ausgerottet!

Im Jahr 2013 traten in Amerika lediglich noch 294 Infektionen auf, dazu im Vergleich in Europa dagegen 26.396 !!!

Des Weiteren sollte bedacht werden, dass die Durchimpfung der Bevölkerung auch Menschen ohne Immunschutz schützt (Herdenimmunität).

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