Schulterschmerzen akut oder chronisch – was tun?

Schulterschmerzen was tun?

Die Häufigkeit akuter und chronischer Schulterschmerzen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Halten die schmerzen über mehrere Wochen an, sollten diese ärztlich untersucht und behandelt werden.

Rotatorenmanschette & Muskulatur bei Schulterschmerzen
Die häufigste Ursache für die schmerzen sind muskuläre Fehlfunktionen – hierbei spielt die sog. Rotatorenmanschette die größte Rolle. Diese Muskeln sind für die Innen- und Außendrehung des Armes zuständig und haben eine ausgeprägte Halte- und Stützfunktion bei vielen Bewegungen.

Bei Schulterschmerzen ist eine körperliche Untersuchung zeitaufwändig und kann nur von erfahrenen Ärzten zuverlässig durchgeführt werden.

Schulterschmerzen sind auch von weiteren Gelenken und Strukturen abhängig
Neben dem Schultergelenk müssen noch weitere Gelenke untersucht werden, die sogar häufiger von Fehlfunktionen betroffen sind. Hier sind z.B. Gelenke zu erwähnen, die das Schlüsselbein mit dem Schulterblatt und mit dem Brustbein verbinden.

Sehr wichtig ist ebenfalls das Gleitlager zwischen Schulterblatt und Brustkorb. Ist hier die Beweglichkeit gestört, kann dies zu erheblichen schmerzhaften Bewegungseinschränkungen führen.

Gelenkkapsel, Labrum und Schleimbeutel auch diese Strukturen können infolge von Überlastung oder zum Beispiel rheumatischer Erkrankungen ursächlich für Schulterschmerzen sein.

Häufige Ursache von Schulterschmerzen – ein Fallbeispiel

Ein Patient berichtet über seit Monaten zunehmenden Schmerzen im Bereich der vorderen rechten Schulter. Die Beschwerden treten besonders beim Griff zum Portemonnaie in der hinteren Hosentasche auf.

Hier liegt sofort der Verdacht nahe, dass es sich um ein Problem der Rotatorenmanschette, speziell in diesem Fall um den Muskulus infraspinatus handelt, der häufig für Schmerzen im Bereich der Schulter verantwortlich ist.

Bei gezieltem Druck des Untersuchers auf einen speziellen Punkt hinten am Schulterblatt strahlen Schmerzen dann exakt in die vordere Schulter. Der Patient erkennt diesen Schmerz sofort. Die Innendrehung des Armes erzeugt in diesem Fall meist ähnliche Schmerzen.

Schmerzen durch Triggerpunkte behandeln

Bei Triggerpunkten handelt es sich um kleinste schmerzhafte Verquellungen der Muskulatur, die zu massiven Schmerzen führen können. In diesem Fall strahlen die Schmerzen vom Schulterblatt  (hinten) VORNE in die rechte Schulter aus!

Mögliche Therapie Methoden

Diese schmerzhaften Triggerpunkte können auf verschiedene Arten behandelt werden:

Manuelle und Osteopathische Therapie

Mit verschiedenen manuellen Techniken können Triggerpunkte einzelner Muskeln gut behandelt werden: Da der betroffene Muskel im Fallbeispiel gut erreichbar ist, bietet es sich an, die schmerzhafte Region an der Schulter mit Fingerdruck oder mit Hilfe eines Gymnastikballs zu behandeln.

Weitere Behandlungsmöglichkeit – Die Spritzen Therapie.

Eine Spritzentherapie kann helfen. Insbesondere, wenn mit der Spritzennadel der Triggerpunkt getroffen wird. Das infiltrierte Arzneimittel scheint dabei allerdings nur einen vorübergehenden Effekt zu haben.

Ein genaues Anspritzen des Millimeter-großen Punktes ist mit üblichen Spritzenkanülen allerdings sehr schwierig, da diese ein großes Kaliber haben das Muskelgewebe dabei verletzt werden kann.

Die beste Behandlungsmöglichkeit:  Behandlung mit Akupunkturnadeln

Dies ist nach unserer Erfahrung die effektivste Behandlungsmethode gegen Schulterschmerzen!

Triggerpunkte werden hierbei mit einer feinen Akupunkturnadel aufgesucht. Beim Treffen eines Punktes kommt es mitunter zu starken Zuckungen des gesamten Muskels (Local Twitch).

In den meisten Fällen erfolgt daraufhin eine deutliche Besserung der Beschwerden – nicht selten berichten Patienten bereits nach einer einzigen Behandlung über komplette Schmerzfreiheit.

Nach der Behandlung können muskelkater-ähnliche Symptome auftreten, die nach 1-2 Tagen wieder verschwinden.

In diesem Fallbeispiel müssen natürlich auch noch alle anderen Muskeln auf Triggerpunkte mit untersucht werden: Je länger Schmerzen bestehen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch noch in anderen Muskeln Triggerpunkte zu finden sind.

Ein weiteres Syndrom ist das Impingement-Syndrom

Hierbei handelt es sich um einen Sammelbegriff, der Beschwerden beschreibt, die durch eine Enge unter dem Schulterdach hervorgerufen werden.

Wie sich 2017 in einer Studie gezeigt hat, führt ein operativer Eingriff (Abfräsung) langfristig nicht zu einer Abnahme der Beschwerden.

Das Impingementsyndrom ist eher als Folge einer Fehlfunktion der Muskulatur der Rotatorenmanschette zu sehen. Triggerpunkte finden sich immer. Die Behandlung mit Nadeln und manueller Therapie gestaltet sich dabei etwas langwieriger, kann die Beschwerden aber ebenfalls extrem lindern.

Es ist aber immer wieder erstaunlich, dass sich auch hier die Schmerzen fast komplett beseitigen lassen können. Schleimbeutelentzündungen und Sehnenreizungen (zB der langen Bizepssehne) finden sich häufig im Rahmen eines Impingementsyndroms und reagieren ebenfalls gut auf die beschriebene Behandlungsmethode.

Wann sollte bei Schulterschmerzen operiert werden?

Bei Verdacht auf Muskel- oder Sehnenrisse, sowie Labrumschäden oder einer starren Gelenkkapsel sollte eine orthopädisch/chirurgische Abklärung erfolgen, da operative Eingriffe hier zu guten Erfolgen führen können.

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