Tennisarm – Fakten und Mythen

Beim Tennisarm, Golfarm oder Mausarm handelt es sich um Sehnenansatzreizungen im Bereich des Ellenbogens.

Man geht davon aus, dass diese Sehnenansatzreizungen durch dauerhafte Überlastungen verursacht werden. Auslöser sind meist intensive ungewohnte Tätigkeiten  (z.B. Schraubendrehen, Gartenarbeit, Kind im Arm halten, o.ä.)

Um gleich mit einem Irrglauben aufzuräumen: In den seltensten Fällen wird ein Tennisellenbogen durch übermäßiges Tennisspielen verursacht. Ebenso selten führt Golfspielen zum Golfarm.

Die Beschwerden zeigen sich meist im seitlichen Ellenbogen und plagen Betroffene häufig über Monate und sogar Jahre hinweg.

 

Die Ursache der Beschwerden findet sich nicht am Ellenbogen!

Einem Tennisellenbogen kann sowohl eine Verkürzung der Unterarmstreck- als auch der Unterarmbeugemuskulatur zugrunde liegen. Diese Strukturen müssen vor der Behandlung zwingend mitbehandelt werden.

Außerdem muss die „Kette“ Halswirbelsäule und Schulter-/Nackenregion und Arm immer mit untersucht und dann ggf. auch behandelt werden.

 

Wann muss ich zum Arzt?

Die Schmerzen können mit Hilfe von Schonung und Kühlung von selbst wieder verschwinden.
Bestehen die Schmerzen länger als 4 Wochen, sollte eine ärztliche Untersuchung stattfinden.
Denn: Je länger die Schmerzen bestehen, desto schwieriger gestaltet sich die Therapie!

 

Therapie

Die optimale Therapie besteht aus drei Blöcken:

1. Osteopathische / manualtherapeutische Vorbehandlung des Gewebes

Hier kommen insbesondere Dehnung sowie Counterstrain-Techniken zum Einsatz. Die schmerzauslösende Muskulatur wird dabei in die Position der maximalen Entspannung gebracht. Diese Position muss vom Therapeuten bis zum reflektorischen Auflösen der Spannung exakt gehalten werden.

2. Stoßwellentherapie

Hiermit werden hohe Energien in Form von mechanischen Impulsen am Sehnenansatz appliziert. Durch kleinste Läsionen im Sehnengewebe wird die Durchblutung erheblich gesteigert, was Reparaturvorgängen erheblich Schub verabreicht.

3. Erlernen von Eigenübungen

Hier leiten wir unsere Patienten dazu an, bestimmte Übungen zu Hause regelmäßig durchzuführen. Diese sind leicht zu erlernen und können auch auf der Couch beim Fernsehabend gemütlich durchgeführt werden.

 

Muss ich den Arm schonen?

Im Gegensatz zu früher wird eine übermäßige Schonung nicht mehr empfohlen. Erlaubt ist alles, was keine zu starken Schmerzen verursacht.

 

Sind Spritzen hilfreich?

Nein. Spritzen in die schmerzhafte Region sind inzwischen überholt. Lokalanästhetika lindern zwar kurzfristig den Schmerz, heilen aber nicht die Ursache. Kortisonpräparate können das Sehnengewebe sogar nachhaltig schädigen und sind ebenfalls nicht zu empfehlen.
Operationen sind fast niemals notwendig!

…und wenn doch, so sind meist nicht alle therapeutischen Möglichkeiten ausgeschöpft worden!

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