Macht Schlafmangel dick und dumm?
Schlafstörungen und die Folgen…
**Was ist Schlaf**?
Schlaf ist ein nachts wiederkehrender natürlicher Erholungszustand, dessen Tag/Nacht-Rhythmus u.a. mit einer veränderten Bewusstseinslage einhergeht, wobei sich der REM-Schlaf erheblich vom Nicht-REM-Schlaf (Tiefschlaf) unterscheidet.
Diese beiden Schlafformen schließen sich gegenseitig aus.
D.h. das Gehirn kann entweder seine Wahrnehmung selbst erzeugen (REM-Schlaf mit Träumen) oder es kann über Wahrnehmungen „nachdenken“ (Tiefschlaf). Beides zugleich ist nicht möglich.
**Warum muss ich schlafen**?
Während des Schlafes werden die Energiespeicher aufgefüllt, Gelerntes wird gespeichert und „stabilisiert“.
Guter Schlaf stimuliert das Immunsystem, balanciert den Hormonhaushalt, regt den Stoffwechsel an und stärkt die Hirnaktivität.
Guter Schlaf lässt Sie besser arbeiten, macht Sie produktiver und Sie können mehr Aufgaben in weniger Zeit erledigen.
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**Wie lange muss ich schlafen**?
Säuglinge schlafen am längsten (16 Stunden mit ca. 50% REM-Schlafanteil), 10-jährige Kinder noch ca. 10 Stunden (20% REM-Schlaf), während junge Erwachsene mit 7-8 Stunden und über 50-jährige mit ca. 6 Stunden (weiterhin ca. 20% REM-Schlaf) auskommen.
Die optimale Schlafdauer ist individuell unterschiedlich.
Eine zu kurze Schlafdauer (weniger als 6 Stunden) ist genau so schlecht wie ein zu langer Schlaf (länger als 8 Stunden).
In beiden Fällen werden Erkrankungen wie Diabetes und Übergewicht gefördert und die Sterblichkeit (Mortalität) erhöht sich.
Entscheidend ist neben der Schlafdauer die Schlafqualität:
**Schlafzyklen**
Der Schlaf läuft in mehreren Zyklen ab.
Ein Schlafzyklus dauert ca. 90 Minuten und wird ca. 4-5-mal pro Nacht durchlaufen.
Ein Zyklus besteht aus Tiefschlaf (SWS = slow wave sleep) und aus REM-Schlaf (Traumschlaf, REM = rapid-eye-movement).
Die Dauer der REM-Schlafphasen nimmt während der Nacht und verlängert sich von 10 auf etwa 30 Minuten.
Ca. 1 Stunde nach dem Einschlafen ist der erste (und intensivste) Tiefschlaf der Nacht erreicht. Der Schlaf wird danach wieder flacher und geht in den ersten REM-Schlaf (Traumschlaf) über. Damit ist der erste Schlafzyklus abgeschlossen.
**Wann ist die beste Zeit zum Schlafen**?
Am wichtigsten sind die ersten 2-3 Schlafzyklen (Kernschlaf).
Die optimale Uhrzeit liegt zwischen 22Uhr abends und 2Uhr morgens.
Totaler Schlafentzug führt zum Tode. Der Grund dafür ist bisher unklar.
**Macht Schlafmangel dick**?
24 Stunden ohne Schlaf führen dazu, dass dem Gehirn im Schnitt 6% weniger Zucker zugeführt werden.
Schlafmangel macht also tatsächlich dümmer und führt zu erheblich herabgesetzten Reaktionszeiten.
Der Körper versucht, dies auszugleichen, indem der Appetit auf Süßigkeiten, Chips und andere Naschereien gesteigert wird. Der Körper versucht auf diese Weise, dem Gehirn schnellst möglich wieder Zucker zur Verfügung zu stellen.
Andauernder Schlafmangel führt also tatsächlich zu einer Zunahme des Körpergewichts!
**Macht Schlafmangel dumm?**?
Ein weiterer Nachteil ist, dass der Zuckermangel nicht gleichmäßig im Gehirn verteilt ist. Der Parietallappen sowie das Frontalhirn verlieren mit 12-14% unverhältnismäßig viel Zucker. Das sind genau die Hirnareale, die wir zum Denken und zum Entscheiden benötigen!
Haben Sie schon einmal schlechte Entscheidungen mit müdem Kopf getroffen???
Eine Studie, die auch im „Lancet“ veröffentlicht wurde, zeigte, dass Menschen mit Schlafmangel im Schnitt 14% länger brauchten, um Aufgaben zu erledigen und die Fehlerquote parallel dazu sogar um 20% anstieg!
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