Harnwegsinfektionen – Antibiotika immer notwendig???

Symptome

Blasenschmerzen, Brennen beim Wasser lassen und häufiger Harndrang sind typische Symptome einer Harnwegsinfektion.

Wer ist betroffen?

Diese tritt typischerweise bei Frauen auf, da deren Harnröhre sehr viel kürzer als bei Männern ist.
Männer mit Symptomen einer Harnwegsinfektion sollten immer einen Arzt aufsuchen!
Eine unkomplizierte Infektion der Harnwege heilt in der Regel innerhalb von 3-5 Tagen von alleine wieder aus.

Der häufigste Erreger ist Escherischia coli (72%), gefolgt von Enterokokken und Proteus mirabilis.

Diagnose:

Sehr häufig stellen die betroffenen Frauen die Diagnose selbst. Der Erfahrung der Patientin kommt hier eine hohe Aussagekraft zu. Bei Vorliegen typischer Symptome kann meist auf eine Urin-Teststreifen-Untersuchung verzichtet werden.

Asymptomatische Bakteriurie

Bei etwa 3,5% aller Frauen können Bakterien im Urin nachgewiesen werden, ohne dass Beschwerden vorliegen. Bei Bewohnerinnen von Pflegeeinrichtungen (ohne Urinkatheter) steigt dieser Wert auf 50% an!

Lediglich bei Schwangeren sollte eine asymptomatische Bakteriurie behandelt werden.

Therapie:

Antibiotika:

Hier werden meist Präparate aus der Gruppe der Chinolone, Trimethoprim oder Nitrofurantoin meist für 3-5 Tage verabreicht.

Therapie ohne Antibiotika:

Mehrere Studien haben inzwischen gezeigt, dass 3x400mg Ibuprofen nach einer Woche zu ähnlich hohen Abheilungsraten führen wie Antibiotika!
Dies gilt allerdings nur bei unkomplizierten Harnwegsinfektionen:

bei Fieber, Flankenschmerz oder Immunsuppression sollte immer ein Antibiotikum verabreicht werden!

Dauerkatheter

Jeder Patient mit einem Dauerkatheter (Liegedauer > 1 Monat) hat Bakterien im Urin.
Eine Therapie mit Antibiotika ist sinnvoll bei Fieber ohne erkennbare andere Ursache, Flankenschmerz oder Unterbauchbeschwerden. Der Katheter sollte bei Beginn der antibiotischen Behandlung gewechselt werden.

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