Heuschnupfen – oft nicht optimal behandelt!
Die Grippewelle ist gerade vorbei und schon wird wieder genießt, gehustet und geschnupft.
Grund hierfür: Haselsträucher und Birken lassen bereits seit einigen Wochen ihre Blütenpollen fliegen.
Jeder 5. Mensch in Deutschland leidet unter Heuschnupfen.
Häufig falsche „Selbstmedikation“
Da viele Medikamente (erfreulicherweise) frei verkäuflich sind, begegnen uns in der Praxis meistens nur die sehr schweren Fälle. Dabei fällt auf, dass die „Selbstbehandlungen“ oft wenig effektiv, falsch und reich an Nebenwirkungen sind.
Typische Symptome: Niesattacken, Fließschnupfen und Augenjucken.
Wie bei allen anderen Allergien auch, reagiert das Immunsystem übermäßig stark auf eigentlich harmlose Blütenpollen.
Dabei setzt der Körper Histamin frei, was die lästigen Symptome auslöst.
Heuschnupfen kann mit der Zeit in ein allergisches Asthma über gehen (Etagenwechsel).
Muss ich einen Allergietest machen?
Nein. Die Symptome sind eindeutig. Schauen Sie in einen Pollenflugkalender wenn Sie Beschwerden haben. So wissen Sie sehr schnell, gegen welche Pollen Sie allergisch sind.
Medikamente:
Antihistaminika (z.B. Cetirizin, Loratadin usw.)
In Tablettenform sind diese einfach einzunehmen und wirken auf den ganzen Körper. Obwohl bei den neueren Vertretern dieser nicht mehr so stark ausgeprägt, können diese trotzdem Müdigkeit hervorrufen.
Bei stärkeren Symptomen haben diese Substanzen jedoch oft keinen großen Nutzen.
In Form von Nasenspray wirken diese Mittel nach unserer Erfahrung unzureichend!
Frei verkäuflich.
Neuere Präparate sind verschreibungspflichtig. Diese sind erheblich teurer, ohne dass eine bessere Wirkung nachgewiesen ist!
Cromoglycinsäure
Diese findet vor allem in Form von Augentropfen Verwendung. Hier kann die Substanz allergischen Bindehautentzündungen vorbeugen.
In Form von Sprays oder Inhalaten kann ein Therapieversuch bei Kindern sinnvoll sein.
Frei verkäuflich!
Kortisonhaltige Nasensprays (Nasonex, Budes usw.)
Die prophylaktische Anwendung dieser Nasensprays ist besonders gut wirksam bei Nasen- und Augensymptomen. In der Regel reicht eine einmal tägliche Anwendung. Ein großer Vorteil besteht darin, dass nur an Ort und Stelle der Beschwerden therapiert wird und Nebenwirkungen wie Müdigkeit o.ä. nicht auftreten.
Verschreibungspflichtig!
Dosieraerosole (Salbutamol, Budes, Foster usw.)
Ähnlich verhält es sich mit Lungensprays, die bei asthmatischen Symptomen verabreicht werden.
Hier muss der Arzt entscheiden, ob vorsorglich Kortison, ein schnellwirkendes (Notfall)-Mittel oder eine Kombination verabreicht werden soll.
Verschreibungspflichtig!
Kortison
Bei sehr starken Allergien kann auch kurzfristig Kortison in Tablettenform verabreicht werden. Dies sollte aber nur einige Tage lang geschehen, da ansonsten viele Nebenwirkungen auftreten können.
Verschreibungspflichtig!
Desensibilisierung
Dies ist die einzige Möglichkeit, Allergien ursächlich zu behandeln. Die Behandlung ist nicht ganz ungefährlich, da eine minimale Dosis des Allergens absichtlich verabreicht wird und die Gefahr einer „Überreaktion“ und sogar einem allergischen Schock besteht.
Unsere Erfahrungen mit dieser Desensibilisierung sind insgesamt durchwachsen, so dass wir keine allgemeine Empfehlung für diese Therapie aussprechen können.
Sprechen Sie mit einem Arzt mit Zusatzbezeichnung „Allergologie“ – in der Regel sind dies Hautärzte.
Fragen Sie, ob eine Desensibilisierung in Ihrem Fall sinnvoll und erfolgversprechend erscheint.
Insbesondere die kortisonhaltigen Nasensprays zeigen in der Praxis eine hervorragende Wirkung! Sie wirken an Ort und Stelle und haben bei kurzzeitiger Anwendung kaum Nebenwirkungen.
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