Myofasziale Schmerzsyndrom – Hilfe durch Triggerpunkte Therapie

Das Myofasziale Schmerzsyndrom

Schmerzen und Funktionsstörungen des Bewegungsapparates können verschiedene Ursachen haben. Die Muskulatur wird als häufigster Auslöser von unklaren Schmerzen (z.B. Nacken- oder Kreuzschmerzen) oft übersehen. Eine ärztliche Untersuchung der Muskulatur ist für Diagnose und Therapie des Myofasziale Schmerzsyndrom ist zwingend notwendig! Eine Triggerpunkttherapie kann auch bei lange bestehenden Beschwerden zu einer Abheilung führen.

Das myofasziale Schmerzsyndrom ist ein überempfindlicher Herd in einem Muskel, der als Triggerpunkt bezeichnet wird. Er entsteht durch Überlastung eines Muskels, die zu einer anhaltenden Kontraktion einzelner Sarkomere führt. Dabei kommt es zu einer lokal begrenzten Sauerstoffunterversorgung und zu einer Hemmung der Wiederaufnahme von Calcium in das sarkoplasmatische Retikulum (Muskelzellen) und damit zu einer Dauerkontraktion (krampf). Dieser Kontrakturknoten ist meist tastbar. Die Ausschüttung von Botenstoffen führt zu einem Schmerz, der sich durch spinale Reflexe auf benachbarte Muskelbezirke ausdehnen kann.

Leider findet diese Untersuchung häufig nicht statt, bzw. wird durch bildgebende Verfahren, wie MRT oder CT ersetzt. Muskelprobleme werden hier nicht erkannt – dafür werden oft Befunde erhoben, die für die Beschwerdesymptomatik nicht verantwortlich sind (z.B. Bandscheibenvorwölbungen). Nicht selten verleiten solche Diagnosen zu überflüssigen operativen Eingriffen.

Immer wieder stellen sich Patienten bei uns vor, die einen ganzen Ordner Röntgen- und MRT-Bilder mit sich „herumschleppen“ und berichten, dass Sie hingegen noch nie richtig körperlich untersucht worden sind.

Nur zusammen mit einer exakten ärztlichen Diagnose können Physiotherapeuten dem Patienten bei der Beseitigung Myofasziale Schmerzsyndrom Beschwerden eine Hilfe sein.

Muskulatur als Schmerzauslöser

Nackenschmerz, Schulterschmerz, Kreuzschmerz – in schätzungsweise bis zu 80% aller Fälle ist die Schmerzursache in umgebenden und nicht selten auch in entfernten Muskeln und Faszien zu finden.

So entstehen Triggerpunkte:

Durch Überlastung oder Überdehnung entstehen in einem Muskel oftmals Zonen, die durch eine Minderdurchblutung gekennzeichnet sind. Die erkrankten Muskelstellen sind tastbar (Triggerpunkte): Durch Provokation (Druck) wird der Schmerz in andere Körperregionen übertragen – der Patient erkennt diesen Schmerz dann sofort wieder.

Aber nicht nur Schmerzen, auch Gefühlsstörungen und Muskelschwächen sowie Bewegungseinschränkungen können durch Triggerpunkte verursacht werden.

Die Summe der Symptome, ausgelöst durch einzelne Triggerpunkte, wird als „Myofasziales Syndrom“ bezeichnet.

Patienten werden häufig nicht ernst genommen!

Betroffene Patienten berichten häufig, dass ihre unklaren Schmerzen nach langen Ärzte-Odysseen nicht mehr ernst genommen werden, da bildgebende Verfahren wie MRT, Ultraschall usw. keine Befunde erbracht haben.

Gerade hinter diesen unklaren Schmerzen steckt häufig ein myofasziale Schmerzsyndrom mit aktiven Triggerpunkten.

Aktive und Latente Triggerpunkte

Aktive Triggerpunkte lösen bei dem betroffenen Patienten sein charakteristisches Schmerzmuster aus. Der Schmerz wird Ost entfernt empfunden und vom Betroffenen sofort wieder erkannt!

Latente Triggerpunkte lösen zwar ebenfalls Schmerzen aus, können vom Patienten allerdings nicht zugeordnet werden. Sie bedürfen in der Regel keiner Behandlung.

Therapie mit Triggerpunkte

Triggerpunkte und myofasziale schmerzsyndrom Verspannungen stehen im Zentrum der Behandlung.

Durch eine gezielte Triggerpunkt-Therapie lassen sich Beschwerden auch nach langer Zeit wieder beseitigen.
Die Therapie lässt sich hervorragend in eine osteopathische bzw. manuelle Therapie einbetten und wird für jeden Patienten ärztlich individuell festgelegt.

Manche Triggerpunkte liegen „versteckt“ und sind nur mit Akupunkturnadeln zu erreichen. Sie reagieren bei exaktem Anstich prompt mit einer Muskelzuckung (Local Twitch).
Häufig ist der Betroffene nach einer Triggerpunkt-Therapie sofort beschwerdefrei.

Bei chronifizierten Schmerzen, die zum Teil schon seit Jahren bestehen, sind in der Regel mehrere Behandlungen notwendig.

Jahrelange ärztliche Weiterbildung notwendig

Leider lernen wir Ärzte im Studium so gut wie nichts über die Untersuchung und Behandlung des muskuloskelettalen Systems. Dies schließt leider auch die orthopädischen Kollegen ein.
Ohne eine jahrelange intensive Weiterbildung auf eigene Kosten und unter Verzicht auf dutzende Wochenenden ist ein Verständnis und die Behandlung des Myofaszialen Syndroms nicht möglich.

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